Viele unserer vierbeinigen Haustiere – vor allem aber unsere Hunde – lieben Obst. Ob im Sommer Wassermelonen, Marillen, Beeren oder im Winter Äpfel und Bananen und noch einiges mehr. Gerne teilen wir diese und gönnen ihnen einen kleinen Leckerbissen. Doch Vorsicht – nicht alle Obstsorten sind für Hunde, Katzen und co geeignet.
Vor allem bei dem Genuss von Weintrauben ist Achtsamkeit geboten, auch und vor allem in deren getrockneten Form als Rosinen. Denn diese sind für unsere Hunde stark giftig und können ein akutes Nierenversagen verursachen.
Kennen Sie vielleicht einen Vierbeiner, der immer mal wieder Weintrauben genießt und keine Anzeichen einer Vergiftung aufweist- vielleicht sogar Ihr eigener Hund?
Warum es einige Tiere gibt, die Jahre lange ohne jegliche Problematik diese Früchte genießen können, ohne auf die eine oder andere Art daran zu erkranken, ist bis lang nicht bekannt. Auch der ursächliche Grund für die Vergiftung und die akute Nierenschädigung ist bis heute nicht geklärt.
Da jedoch bereits kleine Mengen an Weintrauben und noch weniger an Rosinen ein tödliches Nierenversagen auslösen können, sollte nicht getestet werden, ob Ihr Hund einer von den glücklichen ungefährdeten Genießern ist, oder nicht. Bereits 10g Weintrauben pro kg Körpergewicht und ca. 2.8g Rosinen pro kg Körpergewicht reichen aus, um eine Vergiftung und deren Symptome auszulösen.
Auf welche Symptome sollte geachtet werden?
Die Vergiftungssymptome können bereits wenige Stunden nach der Aufnahme auftreten, spätestens jedoch spätestens nach 24 h.
- Erbrechen
- Fressunlust
- vermehrtes Trinken
- vermehrter oder kein Harnabsatz
- Mattigkeit
- Bauchschmerzen
- Durchfall
- akutes Nierenversagen
Wie wird die Diagnose gestellt?
Wird die Aufnahme von Weintrauben und/oder Rosinen beobachtet, ist die Diagnose anhand der Vorgeschichte gegeben. Sollte die Aufnahme nicht gesichert sein, werden ein Blutbild und eine Harnanalyse den Verdacht erhärten. Eine eventuelle Untersuchung des Bauches mittels Ultraschalls kann notwendig sein. Bei schwerem Verlauf zeigen sich hier unterschiedliche Veränderungen, die auf ein Nierenversagen hindeuten.
Wie erfolgt die Therapie?
Ist die Aufnahme gesichert, sollte so schnell als möglich Erbrechen ausgelöst werden, um die weitere Aufnahme der giftigen Substanzen zu vermeiden. Hierfür ist eine unmittelbare Vorstellung beim Tierarzt erforderlich- auch zu Notdienstzeiten!
Sollte die Aufnahme länger als 4-5 h zurück liegen oder unklar sein, ob die Früchte überhaupt gefressen wurden, hilft leider nur eine symptomatische Therapie. Diese setzt sich zusammen aus einer intensiven Infusionstherapie über einen Venenkatheter, um die Giftstoffe aus dem Körper zu eliminieren. Schmerzmedikation oder Medikamente gegen Übelkeit können auch nützlich sein.
Sollte es zu der Aufnahme einzelner Weintrauben oder Rosinen kommen, suchen Sie bitte so schnell als möglich einen Tierarzt auf, damit dieser frühzeitig mit einer Therapie beginnen kann.
Hier gilt, wie bei vielen anderen Bereichen der Tiermedizin: Vorbeugen ist besser als heilen. Sorgen Sie also bitte dafür, dass Ihr Hund keinen Zugang zu Weintrauben oder Rosinen hat- er oder sie wird es Ihnen danken.