Aus gegebenem Anlass, da gerade in der letzten Woche besonders viele Patienten nach Wespenstichen die Ordination aufsuchen mussten, gibt es jetzt das kleine 1×1 für Insektenstiche bei Haustieren.
Falls Sie unsere Hilfe benötigen, sind folgende Informationen für uns besonders wichtig:
- Haben Sie das Insekt gesehen, das Ihre Katze oder Ihren Hund gestochen hat?
- Steckt eventuell der Stachel noch?
- Welche Rasse hat Ihr Haustier?
- Haben sich bereits Schwellungen ausgebildet?
- Wissen Sie, wo Ihr Liebling gestochen wurde?
- Hat Ihr Haustier Atemnot oder Schwellungen im Bereich der Nase, des Halses oder des Maules?
- Hat Ihr Vierbeiner das Insekt gar verschluckt?
- Hat Ihre Katze oder Ihr Hund starke Schmerzen, jammert oder jault er oder sie?
- Konnten Sie bei vorhergegangenen Stichen allergische Reaktionen bemerken?
- Wie lange benötigen Sie für die Anfahrt zu unserer Praxis? So finden Sie rasch zu uns!
Stiche im Bereich des Halses, Maules oder Kopfes müssen unverzüglich tierärztlich behandelt werden, da es sonst zu lebensbedrohlichen Schwellungen im Bereich der Atemwege kommen kann. Um solche Schwellungen zu verhindern, oder zu minimieren, ist die Injektion eines Glukokortikoids notwendig. Danach bessern sich die Symptome rasch.
Auch wenn Sie sich um Ihren Liebling sorgen, bitte stressen Sie sie oder ihn nicht! Übermäßiger Stress verschlimmert die Symptome und eine eventuelle Atemnot nur zusätzlich!
Auf dem Weg zur Praxis empfiehlt es sich, Cold packs, Eisbeutel oder kalte und nasse Tücher auf die geschwollenen Bereiche zu legen. Sollte Ihr Haustier das Auflegen abwehren, bestehen Sie nicht darauf, oder erzwingen Sie es nicht. Dies würde nur zu vermehrtem Stress führen.
Sollte Ihr Haustier zu einer Rasse gehören, die zuchtbedingt sehr enge Atemwege haben- z.B. Perserkatzen, Bolldoggen, Mops, …- sollten Sie mit uns über ein Notfallpacket für zuhause sprechen. Im Falle eines Stiches haben Sie die lebensrettenden Medikamente bereits zur Hand und können sie nach telefonischer Absprache mit Ihrem Tierarzt unverzüglich verabreichen. Dasselbe gilt auch für Tiere mit Insektenstichallergien.
Befindet sich der Stich an Stellen außerhalb des Kopfes, so sind diese meistens nicht lebensbedrohend. Dennoch sind diese Bereiche oftmals sehr schmerzhaft und können mit Schmerzmitteln und kühlen Auflagen behandelt werden.
Sollte es sich im einen Wespenstich handeln, so müssen Sie Ihre Zeit nicht mit der Suche nach dem Stachel verschwenden. Wespen verlieren ihren Stachel nicht nach dem Stich und sie leben nach dem Stich auch weiter (im Gegensatz zu Bienen).
Bitte versuchen sie nicht, Insekten durch Handwedeln oder Hinschlagen zu verscheuchen. Das macht sie nur noch angriffslustiger und aggressiver!