Sie waren bei Tierarzt und haben bei Ihrem Hund eine Herzkrankheit diagnostiziert bekommen?
Ihr Tierarzt hat sie gebeten, zuhause ein Atemtagebuch zu führen?
Aber wie ging das nochmal? Das klang für Sie bei der Erklärung sehr kompliziert?
Dann dürfen wir Sie herzlich einladen, diesen Artikel zu lesen. Gerne werden wir Sie vom Gegenteil überzeugen und Ihnen einen kurzen Überblick darüber geben, wie diese tägliche Aufgabe einfach in den Alltag zu integrieren ist und warum das Führen eines Atemtagebuches so wichtig ist!
Was ist ein Atemtagebuch und warum ist es wichtig dieses zu führen?
Die Messung der Atemfrequenz ist ein billiges und einfaches Mittel, eine Herzkrankheit zu Hause zu kontrollieren. Denn er ist erwiesen, dass eine Verschlechterung der Herzerkrankung mit einer Erhöhung der Atemfrequenz einhergeht. Wenn nämlich das Herz die notwendige Leistung nicht mehr erbringen kann, so kommt es zum Rückstau des Blutes in die Lunge und durch den erhöhten Druck zur Ansammlung von Flüssigkeit in der Lunge und so zur Erhöhung der Atemfrequenz.
Das Atemtagebuch kann helfen, bereits kleinere Schwankungen in der Atmung Ihres Haustieres schneller zu erkennen, um dann die notwendige Kontrolle rechtzeitig durchführen zu lassen.
Wie macht man das praktisch?
Das Tagebuch sollte täglich und zur selben Tageszeit durchgeführt werden. Die Atemfrequenz wird pro Minute angegeben, gezählt wird für 30 Sekunden und der Wert dann mit 2 multipliziert. Oder man zählt einfach eine ganze Minute lang 😊. So erhält man die tägliche Frequenz, welche mit Datum und Uhrzeit notiert wird.
Bei der Durchführung ist es sehr wichtig, dass Ihr Liebling sich in Ruhe befindet. Der beste Zeitpunkt ist, wenn er oder sie ruhig und entspannt schläft. Eine Zählung nach Aufregung oder in einer Tiefschlafphase (Träume) sollte vermieden werden, da sonst die Werte falsch hoch sein können.
Wenn Ihr Hund entspannt schläft, dann zählen Sie 30 oder 60 Sekunden lang die Atmung. Ein Atemzug besteht aus der Hebung und Senkung des Brustkorbes. Sollte Ihr Tier sehr langes Fell besitzen, ist es manchmal schwer, die Atemzüge zu erkennen. Dann kann es hilfreich sein, eine Hand auf den Brustkorb zu legen und so die Bewegungen zu zählen.
Mittlerweile gibt es auch tolle Handy-Apps, die die Durchführung erleichtern. So zum Beispiel der „Atemfrequenz-Messer für Hunde“ von CEVA Santé Animale. Hier muss lediglich das Herz, das auf dem Handy Display sichtbar ist, bei jedem Atemzug berührt werden und die Uhrzeit läuft automatisch ab. Danach wird die Frequenz in eine Grafik eingefügt, welche einen schnellen Überblick liefert.
Zusätzlich dazu besitzt die App auch eine Erinnerungsfunktion für die Messung und man kann auch die verschriebenen Medikamente eingeben. So ist es fast nicht möglich, darauf zu vergessen.
Wie wird das Atemtagebuch ausgewertet?
Die normale Atemfrequenz eines Hundes sollte zwischen 15 und 30 Atemzüge pro Minute liegen. Da hier ein großer Spielraum vorliegt, ist es wichtig, sich auf einen sogenannten Mittelwert für sein Haustier festlegen. Dabei unterstützt Sie Ihr Tierarzt, nachdem Sie 2 oder 3 Wochen die Atemfrequenz bei Ihrem Haustier erhoben haben. Die Werte müssen natürlich nicht immer gleich sein, kleine Schwankungen um den Mittelwert sind erlaubt. Kommt es jedoch mehr als 3 Tage nacheinander zu deutlichen Ausreißern noch oben, so ist eine Untersuchung beim Tierarzt notwendig.
Einmalige tägliche Schwankungen sollten notiert und zu Hause nochmals kontrolliert werden und etwaige „Fehler“ – wie zu wacher oder nicht entspannter Hund – bei der Durchführung erhoben werden.
Wie Sie sehen, ist die Durchführung nicht ganz so schwierig und benötigt lediglich etwas Übung und ein paar Minuten Ihrer Zeit. Und zusätzlich ist die Atemfrequenzmessung komplett kostenlos und kann durch das schnelle Bemerken größerer Schwankungen zur Rettung Ihres Haustieres beitragen!