Es handelt sich hierbei um äußerst schmerhafte Läsionen am Zahnhals- und Zahnwurzelbereich. Dank der Entwicklung von Dentalröntgengeräten gelingt es gottseidank mittlerweile, diese zu diagnostizieren. Hier kann man am Zahnhals eine verminderte Röntgendichte feststellen- diese Bereich sehen aus, wie Löcher (wir sagen dazu immer, wie wenn ein Wurm abgebissen hätte 😊 ).
Interessantes zum Thema RL
- Fast jede Katze leidet unter einer Form der RL.
- Die Häufigkeit hierfür steigt natürlich mit dem steigenden Alter der Katze.
- Bei Katzen ab 5 Jahren ist jede 2. Katze betroffen
- Die Erkrankung betrifft immer mehrere Zähne
- Auch Menschen, Hunde, Schweine, Ratten und Mäuse leiden an RL
- Perser und Siamkatzen sind häufiger betroffen
Wie bemerkt der Tierbesitzer, dass seine Katze/ sein Kater an RL leidet?
- Schmerzen beim Kauen
- Zähneknirschen
- Kopfschütteln
- Ständige Zungebewegung
- Hastiges Fressen mit nachfolgendem Erbrechen
- Mattes, struppiges Fell- die Katzen putzen sich nicht mehr gerne
- Gewichtsverlust
- „Kaufaulheit“- einfaches Runterschlingen des Futters, ohne zu kauen
- Maunzen beim Fressen
- Starkes Speicheln
- Selbstverletzungen im Maulbereich
- Maulgeruch
- Inappetenz
- Meiden der anderen Katzen des Haushaltes und „sich zurückziehen“
Was wird bei Verdacht auf RL gemacht?
- Genaue Untersuchung in Sedierung:
Mit einer Paradontalsonde wird jeder Zahn auf eventuell vorhandene Zahnfleischtaschen und freiliegende Zahnwurzelbereiche untersucht
- Untersuchung der Zähne und des Kiefers mit Zahnröntgenaufnahmen
Nur so kann man Zahnwurzelreste, Zahnwurzelentzündungen, horizontaler Knochenverlust und resorptive Läsionen entdecken. Dank der besonderen Auflösung der Zahnröntgenplättchen können kleinste Veränderungen innerhalb der Zähne festgestellt werden.
- Anfertigung eines „Dental Charts“:
Hier werden alle erhobenen Befunde eingetragen. So kann man sich auch im Nachhinein einen schnellen Überblick über die Situation im Katzenmaul machen.
- Im Anschluss an diese Untersuchungen können dann die veränderten Zähne und Zahnwurzelreste chirurgisch entfernt werden.
Warum gibt es eigentlich resorptive Läsionen?
- RL hat NICHTS mit Karies zu tun. Karies wird durch Bakterienbefall ausgelöst.
- Die genauen Gründe für das Auftreten von Rl sind noch immer nicht geklärt. Vermutet wird allerdings eine Kombination von chronischer Maulentzündung und eine überschießende Immunantwort des Körpers
- Ein gestörtes Calcium/Phosphor Verhältnis wird auch als Auslöser genannt
Welche Formen von RL gibt es?
RL Typ 1
Typ 1 stellt die „infektiöse“ Form der RL dar. Sie tritt im Zusammenhang mit chronischen Entzündungen der Maulschleimhaut und/oder des Rachens und bei Paradontitis auf. Auch Zahnstein und Plaque begünstigen durch Abbau des Zahnhalteapparates ein Festsetzen von Rl.
Bei dieser Form der RL kommt es zu einem vertikalen und horizontalen Knochenabbau um den betroffenen Zahn. Optisch überwiegt hier also stark gerötetes und entzündetes Zahnfleisch- auch mit Zahnfeischwucherungen- dieses Narbengewebe soll den Defekt bedecken. Die Zahnwurzeln, die unter (apikal) den betroffenen Bereichen liegen, sind nicht verändert.
Man kann sich daher gut vorstellen, dass diese Erkrankung sehr schmerzhaft ist und einer dringenden Therapie bedarf.
RL Typ 2
Typ 2 stellt einen Umbauprozess am Zahn und des Zahnfaches dar, der -vorerst- nicht durch infektiöse Veränderungen bedingt ist. Röntgenologisch findet man hier keinen horizontalen Knochenverlust. Der Zahn und das Zahnfach werden nach und nach verknöchert
Durch Umbauvorgänge verliert der Zahn seine Flexibilität, wird starr und bricht daher in weiterer Folge – meist auf Höhe des Zahnfleisches- ab. Somit bemerkt der Besitzer lediglich, dass „da ein Zahn fehlt“, ohne Röntgenuntersuchung kann aber nicht festgestellt werden, ob noch ein Zahnwurzelrest vorhanden ist, oder nicht.
Bei der Röntgenuntersuchung kann man deutlich sie Umformung der Zahnsubstanz sehen. Im Endstadium dieses Prozesses kann die Zahnwurzel nicht mehr vom umgebenden Kieferknochen unterschieden werden.
RL Typ 3
Bei Typ 3 kommen Typ 1 und Typ 2 gleichzeitig bei einem Zahn vor
Die Therapie stellt immer die chirurgische Entfernung des gesamten Zahnes inklusive dessen Wurzel, bzw aller aufgefundenen Wurzelreste dar.