Je älter unsere Tiere werden umso mehr Probleme bekommen sie. Vor allem Tumore (Neoplasien) treten häufiger bei unseren „Senioren“ auf. So kommt es oft bei nicht kastrierten Rüden zum Auftreten von Hodentumoren.
Natürlich können auch jüngere Rüden betroffen sein, jedoch ist eine Häufung ab einem Alter von 10 Jahren zu sehen.
Es gibt verschiedene Arten von Zellen, aus denen sich Tumore der Hoden oder der Nebenhoden bilden können. Je nach Zellart kommt es zu unterschiedlichen Symptomen und Metastasierungsraten. Häufig treten Kombinationen aus mehreren Tumorarten auf.
Die am häufigsten Vorkommenden sind:
- Sertoli-Zell Tumore
- Leydig-Zwischenzelltumore
- Seminome
Diese Tumorarten sind meist gutartig, das bedeutet, sie wachsen nach außen und metastasieren nur selten und wenn doch, dann langsam. Dennoch ist es wichtig, sie zu entfernen, da sie Hormone bilden, welche andere Probleme im Körper hervorrufen können.
Außerdem können sich bösartige Zelle dazwischen „schummeln“. Wenn ein selten vorkommender bösartiger Tumor entsteht, kommt es meist schnell zu einer Metastasierung in die regionalen Lymphknoten (Leiste).
Welche Symptome treten auf?
Manchmal bemerkt man als Besitzer, dass ein Hoden größer oder kleiner ist als der andere oder es ist ein „Zufallsbefund“ bei der jährlichen Untersuchung beim Tierarzt. Meist ist nur ein Hoden erkrankt, nur selten betrifft es beide.
Andere Symptome, welche aufgrund der hormonellen Wirkung des Tumors entstehen können, sind:
- Veränderte Hodengröße (Assymetrie)
- Die Haut und das Gewebe des betroffenen Hodens sein derb und teilweise knotig
- Unfruchtbarkeit
- Lethargie
- Feminisierung
durch die Bildung des Hormons Östrogen kann es zu Veränderungen des Fells- die Hunde bilden weniger Haare nach. Viele werden mit der Zeit mehr oder weniger kahl. Auch eine Verlängerung der Zitzen oder eine Vergrößerung des Gesäuges ist möglich. Schwerwiegendere Probleme wie eine eitrige Entzündung der Prostata und Knochenmarksdepression (keine Bildung von Blutzellen) können ebenfalls auftreten. - Als Nebenbefund treten zusätzlich häufig Prostataveränderungen auf
Wie wird die Diagnose gestellt und wie ist die Therapie?
Meist fällt die Veränderung beim Abtasten der Hoden durch eine veränderte Größe oder Knotenbildung auf. Mittels Ultraschalluntersuchung können auch kleinere Tumore sichtbar werden. Oft wird auf eine Probennahme mittels einer feinen Nadel verzichtet (Feinnadelbiopsie), da die Therapie der Wahl die Entfernung des Hodens ist (Kastration). Im Idealfall sollten beide Hoden und auch der Hodensack entfernt werden. Soll die Fruchtbarkeit erhalten bleiben und der andere Hoden ist gesund, kann dieser unter Umständen verbleiben.
Nach der Kastration kommt es nach einigen Wochen zur Rückbildung der hormonell verursachten Probleme. Sollte dies nicht geschehen oder diese Symptome wieder auftreten, ist es möglich, dass bereits hormonbildende Metastasen im Körper sind.
Aus diesen Gründen ist eine jährliche Untersuchung ein wichtiges Mittel zur Früherkennung.