Unsere Hauskatzen nehmen in der Regel alle zu wenig Flüssigkeit zu sich. Das liegt zum einen daran, dass ihre Vorfahren in trockenen Halbwüsten gelebt haben und mit wenig Flüssigkeit auskommen mussten, zum anderen aber auch an der veränderten Fütterung. Leider führt die verminderte Flüssigkeitszufuhr zu einigen gesundheitlichen Problemen. Chronische Nierenerkrankungen und Blasensteine können sich so leichter manifestieren.
Aber wie viel Flüssigkeit braucht meine Katze?
Der tägliche Flüssigkeitsbedarf liegt bei ca 50 bis 70 ml pro Kilogramm Körpergewicht. Jedoch ist er von verschieden Faktoren abhängig.
- Fütterung
bei der Fütterung mit Trockenfutter muss wesentlich mehr Flüssigkeit aufgenommen werden als bei Feuchtfutter (Dosen). - Verluste
beim Verlust von Flüssigkeit durch beispielsweise Erbrechen, Durchfall oder Fieber fällt ein höherer Bedarf an. Auch bei einer erhöhten Umgebungstemperatur, wie dies im Sommer der Fall ist, wird mehr Flüssigkeit benötigt. - Aktivität
je aktiver eine Katze ist, umso höher ist auch der Verbrauch. Grundsätzlich haben Wohnungskatzen einen niedrigeren Wasserbedarf, als Freigänger. - Alter und Gewicht
Ältere und dickere Katzen brauchen weniger Flüssigkeit am Tag als junge oder dünne.
Eine 1 kg schwere Katze braucht ca 80ml/kg am Tag, wohingegen eine 5kg schwere Katze nur ca 53ml/kg am Tag benötigt.
Rechenbeispiel:
3kg Katze braucht ca 61ml/kg – das bedeutet sie muss in 24 Stunden ca 183 ml Flüssigkeit zu sich nehmen.
Wie kann ich das Trinken forcieren?
- bieten Sie Futter und Wasser nicht am selben Ort an
auch die Katzentoilette sollte weit entfernt von der Wasserquelle stehen - verteilen Sie verschiedenen Schüsseln in unterschiedlichen Größen und Höhen im ganzen Wohnraum
Bieten Sie Schüsseln in unterschiedlichen Materialien an – Keramik, Edelstahl oder auch Glas, zusätzlich sollte die Größe und Füllmenge variieren. Testen Sie, welche Ihr Liebling gerne hat. - verwenden Sie verschiedenen Wasserschüsseln für Hunde und Katzen – keine Katze mag Hundesabber =)!
- unterschiedliche Wasserqualität
manche Katzen mögen lieber „abgestandenes – lebendiges“ Wasser, wie aus Aquarien, Gießkannen oder aus dem Gartenteich. Andere bevorzugen aber lieber sich bewegendes frisches Wasser, wie aus der Wasserleitung oder aus dem Zimmerbrunnen. - schmackhaftes „Wasser“ – verdünnte Fleischbrühe oder Suppe, laktosefreie Milch oder Thunfischsaft im Wasser verdünnt, hilft oft, die Trinkmenge zu steigern.
- Wasser zum Futter
Zu Beginn fügen Sie nur ganz wenig Wasser zu und wenn das so akzeptiert wird, können Sie die dazugegebene Menge steigern. Auch das Anwärmen der Flüssigkeit kann helfen, dann schmeckt das Futter noch intensiver.
Sollte sich im Trinkverhalten Ihrer Katze plötzlich verändern, kann das an unterschiedlichen inneren Krankheiten liegen.
Die Gründe hierfür könnten sein:
– Futterwechsel – von Feucht auf Trockenfutter
– Trinkplatz wird von anderen Katzen blockiert
– Krankheiten, wie Nierenprobleme, Harnsteine, Fieber, Kreislaufprobleme, hormonelle Störungen,….
In jeden Fall ist hier eine umfangreiche klinische und ggf spezielle Untersuchung notwendig, um ernstere Erkrankungen Ihrer Katzen ausschließen zu können.