Wie auch bei uns Menschen, werden Tumorerkrankung bei unseren Haustieren immer zahlreicher.
Die drei häufigsten Tumorart bei der Katze sind
- Tumore des blutbildenden Systems
– Lymphom - Tumore der Haut
– Fibrosarkom
– Plattenepithelkarzinom
-Mastzelltumor
- Tumore der Milchleiste (Mammatumore)
– Adenokarzinom
– Fibroadenome
Bild: Untersuchung der Veränderung der Zitzenleiste
Mammatumore treten bei der Katze nur halb so oft auf wie beim Hund, sind jedoch fast ausschließlich bösartig und haben eine große Ähnlichkeit zum Brustkrebs des Menschen.
Grundsätzlich können beide Geschlechter in jedem Alter an dieser Tumorart erkranken. Häufiger kommt sie aber bei älteren und weiblichen Katzen vor. Das Risiko, diesen Tumor zu entwickeln ist bei unkastrierten Kätzinnen deutlich höher als bei kastrierten. Auch bestimmte Rassen neigen eher zu dieser Tumorart als andere. Dazu zählen vor allem Siam- und Perserkatzen.
Leider sind nur ca 10% der Mammatumore bei der Katze gutartig (Fibroadenome). In ca 90% der Fälle handelt es sich um bösartige Umfangsvermehrungen des Drüsengewebes (Adenokarzinome).
Die Bösartigkeit (Malignität) des Tumors zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus.
- infiltratives Wachstum
Tumorzellen wachsen in das umliegende Gewebe, wie Muskeln und Faszien ein und sind so nur schlecht gegenüber dem gesunden Gewebe abzugrenzen. - hohe Metastasierungsrate
mit zunehmender Größe des Tumors steigen auch die Metastasen im Körper rasch an. Diese finden sich zu Beginn der Krankheit vor allem in den nahe liegenden Lymphknoten. Bei fortschreitender Erkrankung treten sie auch in der Lunge, im Zwerchfell und den Organen der Bauchhöhle, wie der Leber auf.
Abhängig vom Stadium der Krankheit zeigen sich auch unterschiedliche Symptome. In vielen Fällen werden beim Streicheln der Katze kleine derbe Knoten im Bereich der Zitzen bemerkt. Bei fortgeschrittenem Stadium kommt es dann, je nach Metastasierung, zu eher unspezifischen Symptomen, wie:
- Atemnot
- Fressunlust
- Abgeschlagenheit
- Gewichtsverlust
- anhaltendes Fieber
Um eine genaue Einteilung des Stadiums und des Metastasierungsgrades festzustellen, müssen verschiedene Untersuchungen durchgeführt werden. Ein sogenanntes „Staging“ beinhaltet:
- eine umfassende Allgemeinuntersuchung
bei dieser wird das Tier und die Umfangsvermehrung genau untersucht.
Es wird die Größe, die Lokalisation und die Abgrenzbarkeit des Tumors erhoben. - Blutuntersuchungen
mittels dieser wird auf etwaige tumorbezogene Probleme, wie zum Beispiel eine Blutarmut und der Funktionstüchtigkeit der Organe untersucht. - eine Feinnadelaspirationsbiopsie der Lymphknoten
diese ist nur in speziellen Fällen notwendig, da bei der Operation die Lymphknoten auch entfernt werden, um das Risiko einer weiteren Metastasierung zu minimieren. Hier wird in Erfahrung gebracht, ob und wenn ja, welche und wie viele Lymphknoten bereits mitbetroffen sind. - Röntgenbilder des Brustkorbes in 3 Ebenen & Ultraschall der Bauchorgane
dies dient dem Auffinden von Metastasen
Ist das „Staging“ abgeschlossen und liegen alle erforderlichen Befunde vor, sollte eine rasche Therapie eingeleitet werden. Diese besteht meist aus der radikalen Entfernung der betroffenen Gesäugeleiste und der angrenzenden Lymphknoten, um einer Neubildung (Rezidiv) entgegen zu wirken.
Befindet sich die Katze bereits in einem sehr fortgeschritten Stadium der Erkrankung, bei dem es zusätzlich zu Metastasen bereits große Knoten in der Milchleiste gibt, kann die Operation nur mehr als palliative Therapie angesehen werden. Dann werden die einzelnen Knoten entfernt, um ein Aufbrechen des Tumors und damit einhergehende nicht heilende Wunden zu verhindern. So soll die sogenannte Tumorlast gesenkt und die Lebensqualität des Patienten verbessert werden.
Die weitere Prognose und die Überlebenszeit des Tieres ist sehr stark von der Tumorart, der Tumorgröße und der Anzahl an Metastasen abhängig. Katzen, die bereits Metastasen in der Lunge haben, überleben selten länger als 2 Monate.
Aus diesem Grund und wegen des schnellen und aggressiven Wachstums ist eine Früherkennung sehr wichtig. Durch regelmäßige Kontrollen beim Tierarzt sinkt das Risiko unentdeckter Tumore, vor allem bei Katzen, die sich nicht gerne am Bauch streicheln lassen. Je früher und kleiner ein Knoten entdeckt und entfernt wird, umso geringer ist auch das Risiko von Metastasen.