Für ein junges Kätzchen ist der erste Besuch beim Tierarzt sehr aufregend. Das Fahren in der Transportbox und im Auto, die vielen fremden Gerüche und das Aufeinandertreffen mit anderen Tieren im Wartezimmer sind oftmals gerade für Katzenwelpen sehr beängstigend.
Um den Katzen die Angst zu nehmen und den Tierarztbesuch so angenehm wie möglich zu machen, ist es wichtig, sich schon im Vorhinein mit einigen Fragen auseinanderzusetzen.
Welcher Tierarzt ist der richtige?
Gerade bei Katzen spielen Kriterien wie der Anfahrtsweg, die Öffnungszeiten aber auch die Erreichbarkeit und die Spezialisierung eine wichtige Rolle. Einige Praxen haben sogar auch auf den Umgang und die Behandlung von Katzen spezialisiert. Wichtig ist jedoch vor allem, dass sich sowohl Tier als auch Mensch wohl fühlen und die „Chemie“ stimmt.
Was erwartet mich beim Tierarzt?
Im ersten Schritt – der Anamnese – erkundigt sich der Tierarzt über das Verhalten und das Allgemeinbefinden der Katze. Es werden Fragen zum Harn und Kotabsatz aber auch zur Lebensweise (Ist die Katze Freigänger oder Wohnungskatze?) und viele weitere, gestellt, die dazu dienen, das Tier besser kennen zu lernen und später bei der Diagnosestellung zu helfen.
Als nächstes wird das Kätzchen einmal „durchgecheckt“. Es wird von Kopf bis Pfote abgetastet, Puls und Temperatur gemessen, Herz abgehört, sowie Augen, Maul und Ohren inspiziert.
Ist das Kätzchen gesund, folgt der etwas „fiesere“ Teil – die Impfung. Je nachdem, ob die Mietze eine reine Wohnungskatze ist oder auch hinausgehen darf, gibt es verschiedene Krankheiten, gegen die geimpft werden sollte. Ihr Tierarzt erarbeitet gemeinsam mit Ihnen ein Impfschema, dass speziell auf Ihre Katze abgestimmt ist.
Für Sie ist es wichtig zu wissen, dass für die Grundimmunisierung mehrere (Teil)Impfungen notwendig sind. Das erste Jahr wird daher etwas „impfintensiv“, danach wird das Impfintervall auf 1-3 Jahre, je nach Impfung, reduziert.
Gemeinsam wird außerdem ein Plan für die Bekämpfung von Parasiten wie Zecken, Flöhe, Würmer, oder Milben erstellt, der optimal auf Ihr Tier und dessen Bedürfnisse abgestimmt ist.
Natürlich kommen auch Kuscheleinheiten und Erkundungstouren durch den Behandlungsraum nicht zu kurz! Sobald die Untersuchung und Behandlung der Katze abgeschlossen sind, darf diese, sofern sie mag, gerne umherwandern und sich alles ganz genau ansehen. Selbst zu Beginn scheue Kätzchen tauen nach kurzer zeit auf und es folgen schnell Kletterübungen auf dem Behandlungstisch oder der Genuss der Aussicht durch das Fenster. Es ist uns besonders wichtig, dass die Patienten sich im Behandlungsraum frei bewegen können, um so anfängliche Angst und Unsicherheit abzulegen und den Raum als Spielzimmer sehen.
Wie gestalte ich den Besuch beim Tierarzt für meine Katze angenehm?
Um die Katze schon von klein auf an die Transportbox zu gewöhnen, empfiehlt es sich, sie als Rückzugsort dauerhaft aufgestellt lassen. Somit wird der Anblick der Box nicht gleich mit dem Tierarztbesuch verbunden und mit der Lieblingskuscheldecke ausgestattet, fühlt Ihr Liebling sich dann gleich wohler, wenn es los geht.
Auch das Abtasten und Hochheben können Sie spielerisch Zuhause mit Ihrem Kätzchen beim Schmusen üben. Ist es gewöhnt, überall gestreichelt zu werden, und auch mal das Mäulchen geöffnet zu bekommen, wird es auch bei der Behandlung kooperativ sein.
Je kürzer die Wartezeit, desto weniger Stress für Ihre Mietze. Es empfiehlt sich daher, für den ersten Besuch einen speziellen Termin zu vereinbaren. Für den Erstbesuch nehmen wir uns immer besonders viel Zeit, um das Kennlernen mit dem neuen Patienten in aller Ruhe gestalten zu können. Nehmen Sie bitte Ihre Katze im Wartezimmer nicht aus dem Korb. Aus der „Höhle genommen werden, führt zu Unsicherheit. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass Sie aus Ihrer Hand entwischt und es zu einem unangenehmen Kennenlernen mit einem nicht so freundlichen Patienten kommt. Die Box wird also erst bei geschlossener Tür im Behandlungsraum geöffnet- hier kann die Erkundungstour auch gleich starten.
Katzen reagieren sehr sensibel auf die Gefühlslage ihrer Besitzer. Bleiben Sie daher ruhig, dann wird auch Ihr Kätzchen entspannter bleiben.
Bringen Sie Ihr Kätzchen bitte hungrig zum Termin. Bei uns wird der Patient dann ohnehin mit Leckerchen bestochen. So ist das Kennenlernen gleich positiv verknüpft und der Start ist perfekt geglückt. 😊
Nach dem Tierarztbesuch ist es wichtig, dass sich Ihre Samtpfote erholen kann. Möchte sie sich zurückziehen, lassen Sie ihr ihren Freiraum. Sie können Sie natürlich auch mit besonders vielen Kuscheleinheiten und Leckerlies belohnen.